http://www.focus.de/panorama/vermischtes...aid_680887.html

Zitat

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Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die Verurteilung eines Rockers zu achteinhalb Jahren Haft wegen tödlicher Schüsse auf einen Polizisten aufgehoben und den Mann freigesprochen. Das Mitglied der „Hells Angels“ habe auf den hinter einer Haustüre verdeckt stehenden Polizisten im März 2010 in irrtümlich angenommener Notwehr geschossen und habe zuvor keinen Warnschuss abgeben müssen, entschied der BGH in einem am Donnerstag in Karlsruhe veröffentlichen Urteil. Das Landgericht Koblenz hatte den Rocker im Februar wegen Totschlags verurteilt, weil er zumindest einen Warnschuss hätte abgeben müssen.

Dem Landgericht zufolge hatte ein Sondereinsatzkommando der Polizei am Tattag versucht, die Haustür des Rockers aufzubrechen. Der Mann sei aber nach entsprechenden Morddrohungen davon ausgegangen, dass es sich um Mitglieder der konkurrierenden Gruppe „Bandidos“ handelte, die ihn und seine Verlobte töten wollten. Da die Polizei auf seinen Zuruf „Verpisst Euch!“ nicht reagiert habe, habe er mit seiner Pistole gezielt durch die Tür geschossen, ohne zuvor einen Warnschuss abzugeben. Die Kugel war am Armausschnitt der Schutzweste des Polizisten eingedrungen und hatte ihn getötet.
Laut BGH handelte der Rocker in irrtümlicher Notwehr. Da er von höchster Lebensgefahr ausgegangen sei, sei es ihm „nicht zuzumuten“ gewesen, durch einen Warnschuss auf sich aufmerksam zu machen und seine „Kampf-Position“ so zu schwächen. Dass es durch die Verkettung unglücklicher Umstände zum Tod des Polizeibeamten kam, sei dem Angeklagten daher nicht anzulasten, befanden die Karlsruher Richter.

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Ich habe das heute morgen in der Zeitung gelesen und bin immer noch sprachlos. Ich hätte nie gedacht, dass in Deutschland wirklich solche Urteile gefällt werden, auch wenn es ähnliche Fälle sicher schon gegeben haben wird. Mich lässt das schon den ganzen Tag nicht los, unglaublich.

Ganz ehrlich? Ich kann das absolut immer noch nicht nachvollziehen.
Man kann doch nicht einfach auf eine Tür schießen, ohne wirklich zu wissen, wer das ist. Es hätten doch alle möglichen Leute sein können. Ein dummer Kinderstreich oder sonst was.

Dieser Typ hat sich dieses Leben doch ausgesucht, oder? Wenn man bei so einem Dreck mitmachen will und diese lächerliche Freiheitsgefühl genießt und sich selbst in den wilden Westen zurückbefördert, kann man das gerne machen. Solange man die Unschuldigen aus dem Spiel lässt. Eine Paranoia? So gesehen könnte man jedes Verbrechen auf irgendeine psychische Krankheit schieben, aber der richtige Weg kann das doch nicht sein. Und darum sollte es imo doch gehen bei Prozessen: um Gerechtigkeit. Die ist bei diesem Urteil nicht gegeben. In dem Moment als er seine Waffe gezückt hat, hat er den Tod einer Person gleichgültig in Kauf genommen und das muss bestraft werden.

Zitat von firesword1978

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Also hätte der Mann entweder einen Warnschuss oder eine Warnung aussprechen müssen. Dies ist nicht geschehen, deshalb ganz frei nein, eher eine mildere Strafe. Auch der von Flöckchen angesprochene Sachbestand eines Krieges. Er hat es sich ja ausgesucht. Und der Krieg könnte auch beendet werden. Diese Tatsache an sich finde ich sollte auch als Straftat gesehen werden. (Planung einer Straftat.) Und er als Chef kann sich nicht rausreden das er nicht die Zügel in der Hand hat.

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Du hast natürlich recht, aber so gesehen ist das aber ein anderer Fall. Die Verbechen müssen unabhängig voneinander geahndet werden. Ich hatte das oben in einem anderen Kontext genannt.